SZD-42 Jantar 2 - PiotrP

Polnische Segelflugzeuge und Amateurkonstruktionen
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SZD-42 Jantar 2

Segelflugzeuge ab 1945 > 1976 - 1985

Eingeflogen: 02.02.1976
Spannweite: 20,50 m
Länge: 7,10 (7,20) m
Höhe: 1,76 m
Flügelfläche: 14,20 (14,30) m²
Streckung: 29,2
Tragflächenprofil: Strack Fx-67K170 auf Fx-67K150
Gewicht: 356 kg
Max. Fluggewicht: 649 (mit 167kg Balast) kg
Tragflächenbelastung: 44,69 kG/m²
Gleitzahl: 47 (50) bei 80 (87) km/h
Sinkgeschw.: 0,46 bei 80 (75) km/h
Mindestgeschw.: 70 (63) km/h
Max. Geschw.: 250 (200) km/h
Zul. Lastvielfache: +5,3 / -2,65 g

In Klammern ( ) "Jantar 2b"

Foto: Hugo Mertens - SZD-42 "Jantar 2"
SZD-42 Jantar 2 / 2b (Bernstein)

Beste Erfahrungen mit dem "Jantar 1" und "Jantar Standard" und vollständige Beherrschung der GFK-Technologie durch SZD erlaubten eine weitere Entwicklung der Konstruktion für die offene Klasse. Das Ziel war, mit dem neuen Segler die an den Weltmeisterschaften 1976 im finnischen Rayskala teilzunehmen. Das Konstruktionsteam unter der Leitung von Dipl. Ing. Adam Kurbiel hat trotz sehr starkem Zeitdruck die Entwicklung rechtzeitig beendet. In den Meisterschaften haben J. Ziobro und H. Muszynski auf den beiden "Jantar 2"die Plätze 2 und 3 belegt. Die Konstruktion des neuen Seglers basierte auf den Baugruppen vom "Jantar 1". Die Modifikationen betrafen vor allem die Spannweite, die auf 20,5 m vergrößert wurde. Das führte zur gleichzeitigen Vergrößerung der Tragflächenstreckung. Das innere Trapezteil der Fläche wurde aber nicht geändert. Man hat ein neues Profil eingesetzt, das von Wortmann 1967 entwickelt wurde. Leider erwies sich das ausgewählte Profil als etwas unglücklich, weil der Segler im Regen starke Gleitzahleinbußen hatte. Die zweite auf ersten Blick sichtbare Änderung war der Verzicht auf das T-Leitwerk zugunsten des Kreuzleitwerkes. Auch die Herstellungstechnologie wurde umgestellt. Der "Jantar 2" wurde auf Basis von polnischem Epoxydharz "Epidian 52" hergestellt das viel bessere Festigkeitswerte hatte (besonders in erhöhten Temperaturen), als das bisher in Polen eingesetzte westliche Harz "Epicote 162". Die bei den mehr gestreckten und längeren Tragflächen eintretenden größeren Belastungen führten auch dazu, dass größere Rovingmengen in den Träger und zusätzliche Schicht der Glassfasergewebe für die Verkastungen notwendig waren. So konnte erreicht werden, dass die Tragfläche eine um ca. 50% erhöhter Festigkeit im Vergleich zum "Jantar 1" hatte. Es wurden gleich zwei Versionen der Tragflächen entwickelt, eine die zweiteilig war und eine viergeteilt, die nur um ca. 10 Kilo schwerer war.

Der "Jantar 2b" ist eine verbesserte Version vom SZD-42 "Jantar 2". Der Prototyp wurde am 13.03.1978 eingeflogen und die Änderungen betrafen unter anderem die Erhöhung der Tragfläche um 12 mm, Einstellwinkel der Fläche zum Rumpf wurde geändert, die Wasserballasttanks wurden auf 170 l vergrößert, es wurde ein ganz neues Fahrwerk mit besserer Festigkeit als das bisherige eingebaut, die feste Heckkufe wurde durch ein Rad mit dem Maß 200 x 50 ersetzt und es wurde der Massenausgleich des Höhenruders modifiziert. Insgesamt sind 168 SZD 48 "Jantar" hergestellt worden, davon 146 in der Version "Jantar 2b". Exportiert wurden insgesamt 113 Exemplare, davon 95 in der Version 2b.


Zg.: Roman Kiełpikowski

© Piotr Piechowski
since 2002

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